Wir planen den Gemüsegarten – was soll heuer wo wachsen?

Fest gefroren ist die Erde, noch sind alle Bäume kahl. Was jetzt nicht ist, wird aber werden – was genau, ist unsere Wahl: Jännerzeit ist Planungszeit für den Garten! Fruchtfolgen im Gemüsebeet und bei Fruchtgehölzen müssen durchdacht werden, Starkzehrer brauchen einen neuen Standort. Und auch das Thema Haupt- und Zwischenkulturen will wohlüberlegt sein…

Man greift also zu Papier und Stift und beginnt zu überlegen: Wo im Gemüsegarten war vergangenes Jahr z. B. die Petersilie angesiedelt? Dort soll sie in der heurigen Fruchtfolgen-Planung nämlich keinesfalls nochmals hin: Die Reste aus dem Vorjahr und alles, was sich dadurch gebildet hat, behindern das Keimen der Samen und das Wachsen der Pflanzen. Kurz gesagt: Aus der Petersilie am selben Standort wird selten was. Experten empfehlen dem Gewürz drei Jahre Standortpause bis zum nächsten üppig wachsenden Grün. Auch Erbsen, Gurken und Zwiebeln wollen jedes Gartenjahr ein neues Zuhause.

Mit sich selbst unverträglich sind übrigens nicht nur Gemüsesorten, sondern auch Rosen, Himbeeren, Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumen- / Zwetschgenbäume… Für sie muss man ebenfalls einen neuen Standort suchen, will man sie nachpflanzen – an dem Ort, wo der Vorgänger eingegangen ist, gedeihen sie nur selten gern.

Drei Jahre beträgt übrigens auch die übliche Fruchtfolge im Garten, wenn man die Pflanzen in Starkzehrer, Mittel- und Schwachzehrer einteilt – also danach, wie viel an Boden-Nährstoffen wie Stickstoff sie beim Wachsen und Früchte bilden „verzehren“.

Gurken, Kartoffel, Kohl, Kürbis, Melonen, Lauch, Sellerie, Paprika, Tomaten und Zucchini gehören zu den Pflanzen mit viel Appetit. Bleiben sie am selben Standort stehen – bei Tomaten ohne Pilzbefall im Vorjahr geht das z. B. ganz gut – müssen sie unbedingt ordentlich gedüngt werden. Sonst wird der Boden zu sehr ausgelaugt und die Tomaten – weil immer mickriger – werden ein leichter Fraß für Ungeziefer und Pilzbefall.

Zu den Mittelzehrern zählen u. a. Erdbeeren, Kohlrabi, Kopfsalat, Knoblauch, Karotten / Möhren, Mangold, Paprika, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln… Und unter die Schwachzehrer fallen Erbsen, Feldsalat, Buschbohnen, Kräuter, Radieschen oder Rüben.

Passen die Lage und die Sonneneinstrahlung im Gemüsegarten, können die Pflanzen Jahr für Jahr ganz einfach wandern – dort, wo im vergangenen Sommer die großen „Fresser“ gediehen sind, kommen im nächsten Jahr die eher Genügsamen hin. Und die ganz Bescheidenen fühlen sich auch in der Fruchtfolge von Starkzehrern einigermaßen wohl, ihnen macht die Bodenermüdung nicht allzu viel aus.

Bleibt das Thema Haupt und Zwischenkulturen: Gut geplant, ergeben sich zwei bis drei Ernten pro Jahr auf ein und demselben Beet. Dort, wo im Frühling kleine Tomatenpflänzchen stehen sollen, kann zuvor der Salat gedeihen – er ist bis zur Reife der roten Paradiesäpfel bereits geerntet und aufgegessen. Radieschen lassen sich ebenfalls zwischen andere, noch kleine Gemüsepflanzen säen.

Damit das Gemüse im heurigen Jahr gut wächst: Jännerzeit ist Pflanzzeit für den Garten – und die Vorfreude auf das kommende Gartenjahr wächst mit!