Die guten Käfer im Garten: Nützlinge fördern

Die guten Käfer im Garten: Nützlinge fördern

Es müssen nicht immer Pestizide sein. Mit ein paar Tricks lockt man Nützlinge in den Garten, die ganz natürlich Schädlinge in Schach halten.

Wo die guten Käfer die schlechten fressen

Ein gesunder Garten ist ein eigenes kleines Ökosystem, wo Nützlinge, Vögel, Fledermäuse und andere Tiere eine natürliche Kontrolle für viele Schädlinge darstellen. Heute wird ein Schädlingsbefall jedoch oft problematisch, weil viele GartenliebhaberInnen nicht das richtige Umfeld bieten, um diese natürlichen Schädlingsbekämpfer anzuziehen. Laden wir Nützlinge in unseren Garten ein, hilft das dabei, die Anzahl von Schädlingen zu reduzieren, und das ganz ohne schädliche Gifte oder teure Pestizide.

Viele GärtnerInnen bemerken einen Marienkäfer oder eine Gottesanbeterin sofort und freuen sich, wenn sie diese Nützlinge in ihrem Garten antreffen. Es gibt aber noch viele andere Insekten und Tiere, die uns unterstützen, die man jedoch nicht sofort als freundliche Verbündete erkennt. Wenn wir Spinnen, Libellen und andere Nützlinge in unseren Garten bringen, verbessern wir die natürliche Balance zwischen Räuber und Beute und tragen gleichzeitig zur Vielfalt und Schönheit unserer Gärten und der Landschaft bei.

Nützlinge anziehen

  1. Pestizide vermeiden
    Die meisten Pestizide machen keinen Unterschied zwischen Nützlingen und Schädlingen. Wenden wir diese Gifte in unserem Garten an, werden sowohl nützliche Raubinsekten als auch die eigentlichen Ziele ausgelöscht.
    Haben wir aber keine Nützlinge mehr im Garten, öffnet das Tür und Tor für eine abermalige Infizierung mit Schädlingen, wenn neue Populationen aus den umliegenden Gebieten in unseren Garten übersiedeln. Statt Pestiziden sollten wir also natürlichere Methoden verwenden: Blattläuse mit dem Schlauch von der Unterseite der Blätter spülen und Schnecken und Raupen händisch von den Pflanzen klauben.
    Öle können auch effektiv sein gegen Insekten wie Blattläuse. Ist ein Chemieeinsatz unausweichlich, sollte man darauf achten, Pestizide zu verwenden, die nur gegen die Schädlinge wirksam sind, die unsere Pflanzen fressen — keine Breitbandpestizide.
  2. Die richtigen Pflanzen für Nützlinge setzen
    Viele häufig vorkommende Pflanzen bieten Nahrung und Schutz für Nützlinge in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus. Das gilt vor allem für viele einheimische Stauden und Sträucher. Pflanzt man in seinem Garten auch noch Zierpflanzen wie Sonnenblumen, Korbblütler wie Mädchenaugen und Sonnenhut und mischt ein paar essbare Pflanzen sowie Kräuter (wie Dill und Petersilie) dazu, bieten diese Nützlingen Lebensraum und Schutz, um ihre Eier abzulegen.
    Wenn es der Platz zulässt, sollte man einen Teil des Gartens natürlich lassen, um einheimische Gräser und Kräuter wachsen zu lassen und so die Diversität der Nützlinge im Garten weiter zu erhöhen. Hier finden Sie auch zahlreiche Produkte für ein Nützlingsparadies im Garten!
  3. Nur auf die Schädlinge abzielen
    Nicht jeder Käfer ist ein Schädling. Es ist also gut, wenn man sich die Zeit nimmt, um die Unterschiede zwischen Nützlingen und Schädlingen im Garten zu lernen. Es gibt viele Nützlinge, die kein Augenschmaus sind. Tausendfüßler schauen gruselig aus, haben aber einen unersättlichen Appetit auf Weichkörperlarven, Würmer und Milben. Es ist also wichtig, die Schädlinge genau identifizieren zu können und gegen diese gezielt etwas zu unternehmen. Lassen wir die Nützlinge leben, bleibt der Garten gesund.
  4. Die Blätter übrig lassen
    Nachdem der Herbstfrost die letzten Blüten getötet hat, sollten wir die Blätter, Samenhülsen und Stängel von Stauden ungeschnitten über die Wintermonate stehen lassen. Viele Nützlinge überwintern im Laub (einschließlich Spinnen und vielen Käferarten).
    Reinigen Sie die Staudenbeete erst nach den ersten warmen Frühlingstagen, damit die Nützlinge aus ihrer Winterruhe kommen und anfangen können, sich nach einer Mahlzeit umzusehen.
  5. Toleranz entwickeln
    Nützlinge bieten effiziente und effektive biologische Schädlingskontrolle und -bekämpfung, sie können aber nicht alle Schädlinge im Garten eliminieren. Wir brauchen ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber kleineren Blattschäden durch Schädlinge in einem ausbalancierten Ökosystem, wie es ein natürlicher Garten ist. Außerdem sollten wir lernen, mit Spinnen, Käfern und anderen nützlichen Garteninsekten und Lebewesen, die in einem gesunden Gartensystem essentiell sind, auszukommen und mit ihnen zu leben.

Sehr beliebt sind auch die Insektenhotels im eigenen Garten. So kann man recht rasch einen Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten schaffen.