Prachtvolle Amaryllis – jetzt die Winterblüte vorbereiten!

Schmale grüne Blätter sind alles, was jetzt noch von der ehemaligen Blumendiva zu sehen ist. Im Inneren der Knolle schlummert aber schon der nächste, wunderschöne Blütentrichter. Damit die tropische Schönheit uns auch heuer wieder optisch verzaubern kann, braucht die faustgroße XXL-Zwiebel jetzt allerdings eine dunkle, nährstofffreie Ruhephase.

Im Klartext heißt dies: Düngen und Gießen einstellen, den Topf mit der Amaryllis-Zwiebel aus dem Freien in einen dunklen, kühlen Raum stellen und abwarten. So kann sich das Laub komplett einziehen und die Knolle Kraft zum erneuten Austrieb sammeln.

Erst Ende November will die Amaryllis wieder aus ihrem Ruheraum herausgeholt und umgetopft werden. Dazu braucht es einen Tontopf  und gute Erde.

Dabei wird die Zwiebel der Amaryllis so tief eingesetzt, dass etwa ein Drittel weiterhin aus der Erde ragt – aber Achtung, die Wurzeln dürfen nicht geknickt werden! Vertrocknete Blätterreste werden vorsichtig entfernt.

Hat die Knolle über den Sommer Brutzwiebeln gebildet, kann man diese abnehmen und eigens einpflanzen. Die Vermehrung dauert allerdings einige Jahre – Amaryllis-Babys brauchen Zeit, bis sie genug Kraft entwickelt haben, um selbst mit einer Blüte zu brillieren.

Im neuen Topf bekommt die Knolle einen lichten Ehrenplatz auf der Fensterbank, nicht zu warm und nicht zu sonnig. Hier wird sie erstmals wieder gegossen – und zwar indirekt über den Untersetzer, sodass die eigentliche Zwiebel immer trocken bleibt. Wird die Amaryllis mit zu viel Nass verwöhnt, entwickelt sie nur Blätter anstatt der gewünschten Blütenpracht.

Sobald der neue Blütenstiel etwa zehn Zentimeter lang ist, gießt man etwa einmal pro Woche: Tröpfchen für Tröpfchen, ganz vorsichtig. Die Amaryllis dankt’s, indem sie ihren starken Stängel beachtlich schnell bis über einen halben Meter in die Höhe schiebt.

Damit der Auswuchs sich nicht in eine Richtung (zum Licht hin) neigt, wird der Topf wöchentlich gedreht. Bis sich die Knospe bildet und ihre roten, rosa­farbenen, weißen, gelben oder gestreiften Blütensterne jeden Besuch mit ihrer Pracht gefangen nehmen, dauert es nur noch wenige Tage. Stimmen die Bedingungen, sind Amaryllis wahre Schnellstarter beim Blühen – und schon wieder die Stars in jedem winterlichen Raum.

Grund für diese Spezialbehandlung ist die Herkunft des blühenden Blickfangs: In ihrer Heimat Südamerika musste sie sich an den Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeiten anpassen. Damit die Amaryllis (ein Ritterstern aus der botanischen Gattung Hippeastrum) auch als Zimmerpflanze regelmäßig blüht, muss man diesen Rhythmus hierzulande eben simulieren.